Summary
Zunehmend verknüpfen wissenschaftliche Untersuchungen das Schmerzgeschehen mit komplexen
Funktionen wie Nozizeption, Entzündungen, Neuroplastizität, Endokrinologie, Schmerzgedächtnis
und Maladaption – und begründen damit ein neues Verständnis chronifizierter Schmerzen.
Forschungen zeigen, dass biochemische Größen wie das biologische Geschlecht, die Aktivität
der NaV-Kanäle und vor allem bestimmte Gene eine Schlüsselrolle bei der Schmerzempfindlichkeit
und -verarbeitung spielen. Epigenetische Veränderungen (zum Beispiel DNA-Methylierung)
durch Umweltfaktoren wie Stress oder Ernährung können die Expression schmerzrelevanter
Gene beeinflussen. Aktuelle Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten der (personalisierten)
Schmerztherapie, unter anderem im Bereich der Kognitiven Verhaltenstherapie (zum Beispiel
Schmerzneubewertung statt -katastrophisierung), Behandlung begleitender Depressionen
und Angststörungen, Achtsamkeitstraining, Rückenmark- und Vagusstimulation, digitale
Interventionen und Probiotika bis hin zu Cannabinoiden.
Keywords
Schmerz - Forschung - Schmerzzustände - Nozizeption - Entzündung - Neuroplastizität
- Schmerzgedächtnis - NaV-Kanal - Schmerzempfindlichkeit - Schmerzverarbeitung - Epigenetik
- Schmerztherapie - Schmerzneubewertung - Katastrophisierung - Cannabinoide - Schmerzchronifizierung
- Prostaglandin - Schmerzübertragung - Schmerzweiterleitung - MicroRNAs - Transkriptom
- Stress - KI - Schmerzmanagement - Schmerzmodulation - Pain Reprocessing Therapy